Bildvortrag

Wetterstein – Grenzgänge von Alpspitze bis Zugspitze

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Drei Jahre lang hat der Werbefotograf und Bergbotschafter von Garmisch-Partenkirchen, Christian Pfanzelt, das Wettersteingebirge zu allen Jahreszeiten fotografiert.

Christian Pfanzelt hat sich schwergetan. Was soll er denn erzählen? Einfach nur über die Erlebnisse zu

den Bildern reden? Einfach nur Bike-, Ski-, Kletter- und Gleitschirmtouren aneinanderreihen? Das war ihm zu wenig, zu dünn. So imposant die Bilder auch sind, so unterhaltsam die Aktionen, so beeindruckend die Leistungen: Bergfotograf Pfanzelt wollte mehr. Er wollte motivieren und zum Nachdenken anregen, mit „hintergründigen Themen des Bergsports“, die er mit dem Gebirge seiner Heimat verbindet. Damit war er da, der rote Faden für seinen Vortrag „Wetterstein: Grenzgänge von Alpspitze bis Zugspitze.

Warum gehen wir in die Berge? Was treibt uns an? Unter anderem diese Fragen stellt Pfanzelt – und liefert Antworten. Keine allgemein gültigen, sondern seine eigenen. Persönlich wird es auch bei einem Thema, über das Mann, so sein Gefühl, nicht oder zumindest nicht gerne spricht: die Rollenverteilung am Berg, starke Frauen am Berg. Seine Ehefrau Julia gehört dazu. Mittlerweile klettert sie im zehnten Schwierigkeitsgrad wie er. Als sie immer besser wurde, zu ihm aufschloss, hatte er damit zunächst ein Problem. „Das war für mich eine Schlüsselstelle.“ Ist es für viele Männer, glaubt er.

Generell hat der 53-Jährige einen persönlichen und ehrlichen Vortrag erarbeitet. Idyllische Bilder mit Wow-Effekt gehören ebenso zur Wahrheit wie die Plagerei, Risiken,Zweifel. „Ich will nicht nur die heile Glitzerwelt zeigen“, sagt Pfanzelt. Am Berg „bekommt man auch mal einen Denkzettel“. Man erlebt Grenzgänge. Natürlich präsentiert Pfanzelt spektakuläre Aufnahmen, es wird auch mal steil, wild und ausgesetzt. Doch nie ging es ihm um Rekorde oder extremste Aktionen bei seiner Idee, das Wettersteingebirge in allen Jahreszeiten, aus unterschiedlichen Perspektiven, bei verschiedenen Sportarten zu zeigen. „Es gibt ja im Einzelnen Leute, die viel schwierigere Sachen machen.“ Nicht allein das Extreme meint er mit dem Titel seiner Multivisionsshow. Viele Bergsportarten an sich, sagt Pfanzelt, sind ein Grenzgang. „In der Wand kann ich nicht einfach umdrehen und heimgehen.“ Egal, in welcher Schwierigkeit.

Zur Multivisionsshow gehören neben den Fotostrecken drei Videos, die Pfanzelt und sein Mini-Team unter großem Aufwand gedreht haben. 70 Kilogramm Gepäck schleppten sie mit zur Winterbegehung des Jubiläumsgrats. Zudem filmten sie eine E-Bike-Tour: Über das Gatterl ging’s zur Knorrhütte und über das Reintal nach Garmisch-Partenkirchen. „Ein echter Grenzgang.“ X-mal haben sie ihr 25-Kilo-Rad getragen. „Das war mehr Plagerei als Fahren.“ Bewusst spricht er mit dem Thema E-Bike einen Punkt an, der „brutal polarisiert“. Der aber mehr denn je zum Bergsport dazugehört. Deshalb hat er ihn nicht ausgeklammert.

Der dritte Film kommt aus dem Oberreintal, wo er als Kind jedes Wochenende verbracht hat. Auch deshalb spielt es im Vortrag eine besondere Rolle: Historische Aufnahmen hat Pfanzelt aufgetrieben, Bilder aus den 1930er- und 40er- Jahren, zum Teil unveröffentlicht. Zudem eine alte Aufnahme des Oberreintalliedes. Und eine Geschichte bringt Pfanzelt mit, die ihm am Herzen liegt: Er verrät, wie der Spruch „Hei, mi leckst am Arsch“ – jeder Oberreintalkletterer kennt ihn – entstanden ist. Verschiedene Versionen kursieren zum „HmlaA“-Ursprung. Aus erster Hand, sagt Pfanzelt, hat er die wahre erfahren – die er erst im Vortrag verraten wird.

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16. November 2024
um 19:00 Uhr
Ort
"Space" im Ludwig Forum
Redner
Christian Pfanzelt, Garmisch Partenkirchen
Eintritt
Mitglieder: 9,00 €
Nichtmitglieder: 14,00 €