2/2021

Durch „1.000“ Drehkreuze und Schwingtore

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Die ca. 14 km-Wanderung führt euch zunächst entlang des beschaulichen Menebachs. Über richtig schöne Wiesenpfade erreicht ihr Membach. Von dort geht es auf Wiesen bergauf, von wo ihr schöne Ausblicke ins Umland habt. Oben angekommen führt die Route nach einer Weile durch einen schönen Laubwald hinab an die Vesdre (Weser). In Goé erklimmt ihr das gegenüberliegende Wesertal. In der dortigen Pâtisserie holt ihr euch vielleicht einige Leckereien zur Belohnung. Hinter Goé könnt ihr diese wunderbar in einem Arboretum genießen. Auf weiteren Wiesenpfaden und nach der Kreuzung der Ost-West- mit der Nord-Süd-Achse erreicht ihr Hèvremont. Mit Ausblicken nach Norden geht es nun zum Ziel in Verviers-Stembert.

Liebe Wanderfreunde:innen des DAV-Aachen, heute möchte ich euch einen ‚echten‘ Geheimtipp vorstellen, die Wandertour „Le Chemin des Echaliers“ (Ost-West). oder zu Deutsch „Der Stiegel- oder Zauntrittpfad“.

„Wo geht es denn nun lang?“

„Oh je, ein Zaun ohne Drehkreuz oder Tor“ sage ich zu Norbert und Martina. Die beiden sind vorweg gegangen, während Brigitte und ich hinterher hinken. Der blaue Himmel mit Wolken lädt einfach zum ausgiebigen Fotografieren ein. „Laut OpenStreetMap (Anm.: DIE freie Weltkarte; www.osm.org) solle hier ein Übergang sein“, meine ich. Den hat der Bauer wohl entfernt und den Zaun durchgezogen. Nach einem kurzen Abstecher Richtung Bach erblicke ich ein verstecktes ausrangiertes Drehkreuz. „Hier geht es lang“, rufe ich allen zu. Klasse, jetzt geht es in einem Blättertunnel von Sträuchern und dünnen Bäumen entlang des Bachbettes weiter. Abenteuerlich. Nach ca. 200 m ist das Abenteuer wieder vorbei. Die Wiese hat uns wieder.

Vorgeschichte

Irgendwann war mir auf einer Wanderung in Belgien ein besonderer Flyer in die Finger gekommen: „Wanderungen über Zauntritte und durch Drehkreuze“. Klang interessant. Der Flyer war schlecht. Ein Satellitenbild bildete die Kartengrundlage und gab die zwei Routen nur ungenügend wieder. Eine damalige Recherche im Internet brachte gegenüber heute nicht wirklich bessere Informationen. Auf einer besonderen OpenStreetMap-Seite mit dargestellten Wanderwegen (https://hiking.waymarkedtrails.org) wurde ich damals fündig. Heute gibt es eine gute Internetseite dazu (siehe Portal). Somit hatte ich den GPS-Track schon mal. Aber die Tat ließ nun doch lange auf sich warten, bis Norbert und ich uns letztes Jahr verabredeten.

Beginn der Tour bis Membach

Los geht’s in Eupen, schräg gegenüber vom Supermarkt Carrefour. Eine Hinweistafel gibt einen Überblick über den Verlauf der Route.

Von der Fahrstraße geht es hinab zu den Wiesen, zunächst auf einem Graswirtschaftsweg. Dieser geht wenig später in einen Fußpfad idyllisch entlang des Menebaches über. Nach einer kurzen Strecke mündet von rechts ein Zuweg ein. Wir halten uns links. Nach wenigen Metern gehen wir rechts, immer Richtung Membach. An diesem Abzweig stößt ein weiterer Zuweg auf die Route.

Es geht weiter am Menebach entlang. Eventuell wird es mal kniffelig, den Pfadverlauf zu erkennen. Wichtig, wir bleiben immer links des Baches. Wo ein Zaun OHNE Tor den direkten Weg verhindert geht es am Bachbett weiter (siehe oben).

Nun verlassen wir den Bach nicht allzu weit und gehen weiter oben über die Wiesen. Immer mit schönen Ausblicken. Wir kreuzen einen Wirtschaftsweg durch zwei Tore und steuern auf Membach zu.

Wiederum queren wir eine Straße, diesmal asphaltiert. Der Friedhof liegt wenige Meter oberhalb und lohnt einen Blick. Nach einigen Metern über die Wiese überschreiten wir nun zweimal den Menebach auf sehr alten Fußgängerbrücken. Wir kommen in Membach an.

Auf der Hauptstraße halten wir uns rechts, um dann am Platz der Kirche links in die Rue de Fussillés einzubiegen. Am Kirchplatz gibt es eine Boulangerie. Gegebenenfalls könnt ihr hier Vorräte oder Leckereien erwerben.

Über die Anhöhe zur Weser und zur Pâtisserie

Achtung, nach wenigen Metern führt vor einem Gehöft ein unscheinbarer Weg rechts hinein. Diesem folgt ihr. Der Wegweiser kann im Straßenflow schnell übersehen werden. Durch einen Strauchtunnel führt der Pfad bergan. Am Ende des Tunnels angekommen, erreichen wir durch ein Drehkreuz wieder eine Wiese, auf der es weiter bergauf geht. Von hier oben haben wir wunderbare Ausblicke weit in die Umgebung. Herrlich.

Im weiteren Verlauf ergibt es sich dann, dass eine Wiese zum Feld umfunktioniert wurde. Der ursprüngliche Pfadverlauf durch das abgeerntete Feld ist zwar möglich, aber nicht praktikabel. Ein weißes Tor am entfernten Feldrand wird sichtbar. Wir entscheiden uns für den Weg auf der Wiese am Rand des Feldes entlang. Später kann man auch mit einem kleinen Schlenker das Areal durch das weiße Tor verlassen. Wir entscheiden uns für den nicht ganz korrekten Überstieg am Weidetor.

Jetzt links kurz auf den Feldweg und gleich wieder rechts durch ein rostiges Tor (mit weißem Rahmen) in der Hecke. Hier stoßen wir auf ein abgeerntetes Maisfeld. Der direkte Weg führt diagonal über das Feld durch ein Tor in einem Heckensaum mitten auf dem Feld. Wir entscheiden uns für die Variante wieder am Feldrand entlang und dann zur Hecke. Von dort sehen wir dann auch schon das nächste Drehkreuz.

Über eine Wiese, links auf einen asphaltierten Feldweg, an einer Kreuzung (mit Wegekreuz) links erreichen wir wieder den Abzweig auf den Wiesenpfad. Diesmal ist es kein Drehkreuz, sondern eine Engstelle. Diese Engstelle wird durch zwei aufgestellte Steinsäulen gebildet.

Weiter über Wiesen, an knorrigen alten Bäumen vorbei gelangen wir abwärts zu einem Waldweg durch schönen Blätterwald. Nach dem Austritt aus dem Wald wieder durch ein weißes Tor erblicken wir in der Ferne den Kirchturm des wundervollen pittoresken Städtchens Limbourg. Leider führt diese Wanderung nicht dort vorbei.

Am Bauernhof gehen wir links hinunter, zuerst rechts, dann nach links und auf einer Anwohnerstraße überschreiten wir die Weser. Nun geht es über die Nationalstraße geradeaus, der Straße folgend in einem Linksbogen an der Kirche vorbei. Wir erreichen den Innenbereich von Goé. Hier lockt gleich rechts in der Straße die „Chocolaterie Mireille“. Die Ausschilderung führt hier gegen den Uhrzeigersinn herum. Ich empfehle die Tour im Uhrzeigersinn in Goé fortzusetzen.

Picknick im Arboretum, Kreuzung mit der Nord-Süd-Achse und Ziel

„Wenn ich das gewusst hätte!“ rufe ich vor Enttäuschung. Gerade kommen wir am Arboretum de Coingsoux mit einem Picknicktisch vorbei. Vor wenigen Minuten hatten wir in Goé auf einer Bank Rast gemacht. Hier wäre es schöner gewesen.

In Goé verlassen wir den Innenbereich in südlicher Richtung und biegen in die nächste Straße rechts ein. An der T-Kreuzung halten wir uns scharf rechts und erreichen den Eingang zum Arboretum de Coingsoux. Nach wenigen Metern geht es links weiter. Wir kommen an einem Haus vorbei, neben dem ein Felsen besonders auffällt. Auf schönem Pfad geht es weiter. Nach einer langen Strecke geradeaus biegen wir an einer Wege-/Pfad-Kreuzung links ab auf einen Wirtschaftsweg.

Nach wenigen Metern mündet von rechts ein wenig genutzter Wirtschaftsweg ein. Ein interessanter Wanderwegweiser weist darauf hin, dass es hier rechts ab geht auf die Nord-Süd-Achse der Wiesenwege. Diese Nord-Süd-Achse verläuft von der Abbaye du Val-Dieu bei Aubel bis zur La Gileppe-Talsperre und ist rot markiert. Wir halten uns aber weiterhin Richtung Verviers mit der grünen Markierung. Hier führen beide Achsen einige Meter parallel.

An der nächsten Wegekreuzung halten wir uns ganz rechts. Die Nord-Süd-Achse zweigt hier links ab. Wir gehen einen Bogen und biegen dann vom Wirtschaftsweg links auf einen kleinen Pfad ein. Wir halten uns rechts und stoßen später auf eine asphaltierte Anwohnerstraße, der wir bis fast zur Hauptstraße in Hèvremont folgen.

Kurz vor der Hauptstraße zweigt links eine Anwohnerstraße ab. Dieser folgen wir. Nach wenigen Metern geht sie in einen geschotterten Pfad über. Motorräder dürfen diesen nicht benutzen, Autos wohl schon. :lol:

Wir überqueren eine Fahrstraße und gehen auf asphaltierter Anwohnerstraße geradeaus weiter. Von hier oben gibt es noch Ausblicke nach Norden auf die Umgebung. Es geht an vereinzelten netten Häusern vorbei. Wir halten uns rechts. Nun erreichen wir den Vervierser Ortsteil Stembert.

Hier heißt es nochmals aufgepasst. An der T-Kreuzung geht es links und dann halten wir uns immer rechts, am Friedhof vorbei. In wenigen Metern erreichen wir die Bushaltestelle 'Stemberg Rue du Cimetière', das Ziel unserer Wanderung.

Geschafft. Eine tolle Wiesenwanderung ist zu Ende. La Fin.

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Genaue Routenbeschreibung mit GPS-Track

Obwohl die Route mit einem Wanderzeichen gut markiert ist, könnt ihr alle wichtigen und zusätzlichen Infos dieser Tour im alpenvereinaktiv.com-Portal nachlesen bzw. abrufen. Nutzt dafür einfach den hier angegebenen Link oder QR-Code.

https://www.alpenvereinaktiv.c...;

Hier könnt ihr den Routenverlauf herunterladen bzw. als Karte ausdrucken.