1/2020

Bächewanderung bei Simonskall

00 Klafterbachwiese

Nachdem es bei der letzten Wanderung durch den Öcher Bösch ging, möchte ich euch nun in die Kall-Eifel bei Simonskall entführen.

Diese 13 km-Wanderung führt an lauschigen Bächen entlang und gibt tolle Ausblicke auf das Kalltal frei. Zusätzlich sind sehenswerte geologische Formationen und nicht zuletzt die Naturgestaltung des Bibers zu bestaunen. Lasst Euch von der Eifel verzaubern.

Wie die vorherige Wanderung ist auch diese nicht mit einem Wanderzeichen markiert. Am besten wird die Route bzw. der Track als GPS-Datei hier https://www.alpenvereinaktiv.c... heruntergeladen. Deshalb ist ein GPS-Gerät oder ein Smartphone mit einer Wander-App sehr hilfreich.

Festes Schuhwerk und Wanderstöcke kann ich nur empfehlen. Gerade wenn es auf schmalen Pfaden bergab geht und dann noch feucht ist, hilft ein Stock zum Abstützen oder zur Knieentlastung.

Die Wanderung beginnt an einer Brücke über die Kall ca. 1 km vor Simonskall. Alternativ kann auch in Simonskall gestartet werden. Vor der Brücke sind an der Straßenseite wenige Parkplätze vorhanden. Über die Brücke gibt es weitere Stellmöglichkeiten. Allerdings existiert direkt hinter der Brücke eine Schranke. Diese war bisher immer offen.

Zunächst halten wir uns gemäß Wegweiser Richtung Westwall-Bunker. Der Weg führt uns nach Süden und stetig bergauf. Rechts fließt der Klafterbach gen Kall. In einem Bogen überqueren wir den Bach und halten uns danach gleich links. Entlang einer sehr langen Bachwiese blicken wir immer wieder auf die Sträucher und Bäume am Bach. Die Szenerie wirkt entschleunigend. Der aufsteigende Weg ist schön zu gehen.

Im unteren Bereich der Wiese beginnt das Naturschutzgebiet (NSG) Klafterbach/ Fringsklafterbach. Es zieht sich rechts und links entlang der Bäche bis zu den beiden jeweiligen Quellbereichen. Durch das NSG werden die Quellen selbst, das Nass- und Feuchtgrünland und das naturnahe Bachtal mit den wertvollen Bachauenbereichen und den darin befindlichen besonderen (Bach-) Pflanzenarten geschützt.

Am Ende dieses Weges stoßen wir auf eine Forststraße, der wir links folgen. Achtung, nach ca. 75 m geht rechts ein unscheinbarer kleiner Weg ab. Diesem folgen wir und laufen einen großen Bogen durch einen kaum berührten Wald. Wieder Achtung: In dem Bogen nicht den links abgehenden Weg nehmen! Dann halten wir uns an der T-Kreuzung links.

Vorbei am Wasserbunker


Auf dem folgenden Wegabschnitt muss evtl. umgefallenen Fichten ausgewichen werden. Entweder rechts und links durchs Gebüsch oder drunter und drüber kraxeln. Es geht an einem Wasserbunker vorbei. Dieser Wasserbunker war zur Versorgung der umliegenden Kriegsbunker mit Trinkwasser angelegt.

Nach dem Wasserbunker geht es links einen Wirtschaftweg hinunter, nicht den Forstweg einige Meter später nehmen. Es geht entlang des Fringsklafterbaches hinunter. Wenig später durchschreiten wir eine riesengroße kahle Fläche. Hier waren die letzten Stürme und die Waldarbeiter schwer aktiv; ein trauriges Bild. Der Weg endet im Gebüsch, ohne richtige Einmündung auf die nahe Forststraße. Ein kleiner Abhang ist zu bewältigen.

Nach ca. 1 km lohnt ein kleiner Abstecher zu einer nicht benannten kleinen Ley. Leider gibt es hier keine Bank. Nun gelangen wir in den Bereich des NSG Senkelbachquellen. Hier fallen auch schon einige mehr oder weniger große Wasser- und Feuchtstellen auf. Der ganze Bereich ist wesentlich nasser als bisher gesehen. Ziel dieses NSG ist insbesondere die Erhaltung und Entwicklung des Bibers und der Fledermaus „Grosses Mausohr“ sowie des Eisvogels und der Teichfledermaus. Bedeutung hat das Gebiet auch für die Flora des Lungen-Enzian und des Beinbrech.

Nach einem kurzen Asphalt-Abschnitt, hier verläuft das Radwegenetz NRW, geht es links herein. Wir folgen ein kurzes Stück dem Eifelverein-Weg 70, bleiben aber auf der Forststraße geradeaus, wenn dieser links abbiegt. Nach einer ordentlichen Wegstrecke und einem Rechtsbogen biegen wir links auf einen Grasweg ab. Auf dem Weg bergab haben wir schöne Ausblicke.

Ein Muss ist der Abzweig zur Teufelsley. Hier bietet sich ein herrlicher Blick ins Kalltal und die angrenzenden Höhen, ein „himmlischer“ Platz. Ausserdem lädt eine Bank zur Rast ein.

Jetzt geht es erst mal wieder einige Meter zurück und weiter auf der Forststraße. Immer wieder gibt es Blicke über das Kalltal, auch Richtung Mestrenger Mühle. An einer großen Kreuzung halten wir uns diagonal und folgen den Wegweisern „Bachtäler-Höhenroute“, „Eifelverein Krönungsweg“ und „Simonskallerweg 70“.

Nach der Überquerung des Huschelsbach biegen wir sofort auf einen kleinen unscheinbaren Weg nach links ab. Dieser führt uns sehr genüsslich am Huschelsbach entlang bis zu einem Teich. Bis dorthin können wir wunderbar verfolgen, wie der Biber sich seinen Naturraum zurechtgebastelt hat. Es ist sehr verwunderlich, an welchen dicken Bäumen er sich versucht hat. Wir entdecken ihn aber nicht. Der Biber ist ein dämmerungs- bzw. nachtaktives Tier.

Am Teich kann über den Damm ein Abstecher zu einem Schaumeiler unternommen werden. Hier wird alles über die hiesige Köhlerei erklärt. Zurück am Stauweiher folgen wir dem kleinem Pfad ziemlich nahe des Baches bachabwärts. Hier wird es immer schmaler bis wir unten den Huschelsbach wieder überqueren. Ob die Kall hier aktuell überquert werden kann, ist nicht gesichert. Früher einmal war die Brücke gesperrt. Am besten ist es, die Querungsmöglichkeit der Kall vorher zu erfragen.

Nach der Bachquerung geht es links den kleinen Pfad schräg bergan. Ich empfehle nicht die Abkürzung über die kahle Sturmfläche. Am Ende des Pfades halten wir uns rechts auf der Forststraße und gehen nun 1,5 km entlang der Kall. Wir kommen vorbei an einer besonders spektakulären Gesteinsformation, einem geologischen Sattel. Es ist unglaublich, wie diese Gesteinsfaltung entstand. Eine Infotafel erklärt gut bebildert die Grundlagen und den Entstehungsprozess. An einer Weggabelung halten wir uns links, verlassen die Kall und gehen wieder bergan. Fast oben angekommen, nehmen wir wieder einen schönen kleinen Pfad (EV-Weg 70) bergab. Dieser führt uns fast bis Simonskall. Inzwischen haben wir wieder den Senkelbach überquert.

Am Wanderwegweiser „Simonskall (Südost)“ biegen wir links ein und folgen nun diesem schönen Weg bis zu einem vermeintlichen Aussichtspunkt. Leider ist durch die Vegetation kein wirklicher Ausblick mehr möglich. Aber eine Bank lädt zum Verweilen ein. Nach einigen Metern kommen wir an einer Felsenmadonna vorbei und erreichen dann das Ende unserer Wanderung die Brücke an der Kall.