Basaltsteinbrüche bei Ettringen

Eigentlich wollte ich dieses Mal ein spanisches Klettergebiet vorstellen. Aufgrund der aktuellen, schwierigen Reisesituation habe ich mich jedoch für ein näher gelegenes, deutsches Klettergebiet entschieden, welches sich im überregionalen Vergleich dennoch nicht zu verstecken braucht. Es handelt sich um die aufgelassenen Basaltsteinbrüche von Ettringen, Kottenheim und Mayen bei Mayen-Koblenz, etwa 130 Kilometer von Aachen entfernt.

Vor etwa 200.000 Jahren entstand dort der Basalt durch vulkanische Aktivitäten, welcher vor allem ab 1850 für den Bahn- und Straßenbau abgebaut wurde. Im Anschluss an den Bergbau begann das Klettern in den aufgelassenen Steinbrüchen in den 80er Jahren und inzwischen finden sich dort etwa 1.700 Routen.

Vor allem Riss- oder Verschneidungskletterei dominiert

Die Zustiege sind meist kurz und oftmals auch mit Kindern zu meistern. Die Wände liegen in unterschiedlicher Ausrichtung, sodass hier das ganze Jahr über geklettert werden kann und sich je nach Belieben eine sonnige oder schattige Wand finden lässt. Vor allem das Gebiet Kottenheimer Winfeld bietet mit seinen verwinkelten „Wändchen“ viel Varianz.

Die Wandhöhe variiert von etwa 10 bis 30 Metern. Geklettert wird häufig an Rissen oder in Verschneidungen; es finden sich aber auch Wand-, Platten- und Kantenklettereien. Die Absicherung der Routen variiert stark: Viele cleane Risse, bei denen sich lediglich an deren Ende ein Umlenker befindet, der Riss selbst jedoch mit mobilen Sicherungsmitteln (Friends, Keile & Co) abgesichert werden muss, sind vorhanden. Ist eine Sicherung mit mobilen Sicherungsmitteln hingegen nicht möglich, sind die Routen meist gut mit Haken abgesichert. Darüber hinaus gibt es aber auch gut abgesicherte Risse, um das Rissklettern zunächst zu üben.

Hinweise zu den Routen und deren Absicherung, zur Lage der Kletterwände und weiteren Details gibt der Kletterführer „Schwarze Säulen“.